17.01.2020, Aarau (ots) - Mit dem Pariser Klimaabkommen und der Energiestrategie 2050 wurden energiepolitische Weichen gestellt. Die Schweiz muss es schaffen, ihre Treibhausgas- Emissionen auf netto Null zu bringen. Am 14. Schweizerischen Stromkongress im Kursaal Bern beschäftigen sich über 400 hochrangige Vertreter aus Strombranche, Wirtschaft und Politik mit der Gegenwart und Zukunft der schweizerischen Energielandschaft. Organisiert wird der Schweizerische Stromkongress vom Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) und Electrosuisse.
«Es gibt Momente im Leben...Momente, in denen man viel bewegen kann.» So der erste Satz von Bundesrätin Simonetta Sommaruga am Schweizerischen Stromkongress 2020. Nun sei so ein Moment, und zwar in der Klimapolitik. «Klimapolitik heisst in erster Linie Energiepolitik, und da sind Sie am Drücker», so Sommaruga zu den Kongressteilnehmern. Gemeinsam mit der Politik könne die Branche notwendige Veränderungen in der Energielandschaft einleiten und diese so prägen, dass Bevölkerung und Wirtschaft davon profitieren. «Wir müssen die Produktion von einheimischem Strom aus erneuerbaren Energiequellen forcieren. Denn das braucht es, damit Wirtschaft und Bevölkerung im Jahr 2050 weitestgehend ohne fossile Energieträger und ohne Schweizer Atomstrom auskommen, und damit die Versorgungssicherheit gewährleistet ist.» Sommaruga versicherte, dass die Branche auf die Unterstützung der Politik zählen könne: «Von Seiten der Politik gibt es den Willen, die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Sie handeln können und Planungssicherheit haben.»
VSE-Präsident äussert vier Wünsche
Michael Wider, Präsident des Verbandes Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen, eröffnete den Stromkongress mit einem Ausblick auf die nächste Dekade. Er skizzierte kurz, welchen Fragestellungen und Herausforderungen sich die Branche in Zukunft stellen muss. Aus Anlass des 125-Jahr-Jubiläums, das der VSE 2020 begeht, formulierte er zum Schluss vier persönliche Wünsche für die Zukunft: Die Branche solle dynamischer werden, weniger auf Dogmen und Behauptungen, sondern vielmehr auf Wissenschaft und Fakten hören. Ausserdem wünschte sich Michael Wider von der Politik etwas mehr Sachbezogenheit und von der Branche die Energie, um die Herausforderungen der Energiewende gemeinsam und ganzheitlich anzugehen.
Prof.Reto Knutti: Wenig Zeit für Entscheide, Konsequenzen für Jahrhunderte
Professor Reto Knutti von der ETH Zürich stellte eindrücklich dar, dass die Klima-Erwärmung zum grössten Teil menschgemacht ist. «Die Menschheit hat eine Veränderung verursacht, die 10 bis 100 Mal schneller geschieht, als was in der letzten Million Jahre geschehen ist», so Knutti. Und gemäss dem neusten «Risk Report» des Weltwirtschaftsforums WEF haben 7 der 10 grössten globalen Risiken derzeit mit dem Thema Umwelt zu tun. Es bleibe wenig Zeit für beherzte Entscheide, und die negativen Konsequenzen des Klimawandels könnten die Welt für Jahrhunderte prägen, so Knutti. «Der Schweiz kommt eine Vorreiterrolle zu. Wir können die Zukunft gestalten, und es lohnt sich.»
Podiumsdiskussion der Schweizer Parteien
Zum Thema «Energiepolitik auf dem Weg zur Dekarbonisierung: welche Rezepte?» diskutierten die Nationalräte Kurt Egger (Grüne/TG), Jürg Grossen (GLP/BE), Beat Jans (SP/BS), Albert Rösti (SVP/BE) sowie der Ständerat Martin Schmid (FDP/GR). Allen Anwesenden war klar, dass die Wasserkraft zentral ist, um die Ziele der ES 2050 zu erreichen. Umso unverständlicher war es daher für Albert Rösti, dass Links-Grün im Parlament seine Initiative, welche die Wasserkraft unterstütze, zu Fall bringen wollte. Jürg Grossen gab zu bedenken, dass mehr über den Nutzen dieser Energiewende als ständig nur über die Kosten gesprochen werden sollte. Beat Jans betonte, dass die treibende Kraft für die Energiewende keinesfalls von Links oder Links-Grün komme: «Sie kommt direkt aus den Zimmern unserer Kinder. Das müssen wir respektieren.»
Ausblick: Rohstoffe, Risiken kritscher Infrastrukturen, Elektrifizierung
Am zweiten Tag des Schweizerischen Stromkongresses werden unter anderem Rohstoffe als Basis für die erfolgreiche Umsetzung der Energiestrategie 2050, Risiken von kritischen Infrastrukturen sowie die Elektrifizierung von Produktionsprozessen diskutiert. Auch das «Projekt Trift», der erste Kombispeicher nach dem Gletscherrückzug, wird den Teilnehmern vorgestellt.
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Kontakt:
Sandro Pfammatter, Mediensprecher VSE, Tel. 078 659 14 55,
Der VSE (Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen) ist der Dachverband, die Bildungsstätte und das politische Sprachrohr der schweizerischen Elektrizitätsbranche. Seine Mitglieder stellen über 90 Prozent der Schweizer Stromversorgung sicher.
Der VSE ist der Branchendachverband der schweizerischen Strombranche mit Hauptsitz in Aarau und einer Niederlassung in Lausanne. Darüber hinaus verfügt der VSE über ein Büro in Bern. Im Tessin besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem ESI.
Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) (Firmenporträt) | |
Artikel 'VSE: Bundesrätin Sommaruga: «K...'auf Swiss-Press.com | |
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